Studien zur Nachrichtenauswahl analysieren den relativen Einfluß der Merkmale von (berichteten und nicht-berichteten) Ereignissen sowie der Entscheidungskriterien von Journalisten auf die Berichterstattung. Dabei sind zwei Aspekte zu unterscheiden: die Auswahlentscheidung sowie die Gestaltungsentscheidung. Im ersten Fall geht es darum, ob und wie gut plaziert ein Sachverhalt berichtet wird, im zweiten Fall geht es darum, wie der Sachverhalt charakterisiert wird. Der Einfluß der Entscheidungskriterien von Journalisten wird in Querschnitt- und Längsschnittstudien untersucht. Erstere geben Auskunft über die heutigen Selektionskriterien in verschiedenen Redaktionen, letztere zeigen, wie sich die Kriterien im Laufe der Zeit geändert haben. Die Studien zur Nachrichtenauswahl geben auch eine Antwort auf die Frage, ob Veränderungen der Berichterstattung notwendigerweise Veränderungen der Ereignislage wiedergeben, bzw. ob man von einem Wandel der Berichterstattung sicher auf einen Wandel der Ereignislage schließen kann.
Ein Bespiel für die Analyse der Nachrichtenauswahl ist:
Die aktuelle Berichterstattung des Hörfunks.
Eine Inhaltsanalyse der Abendnachrichten und politischen Magazine.
Hans Mathias Kepplinger
Freiburg i. Br.: Verlag Karl Alber 1985
Weitere Literatur zu diesem Thema
Theorie und Praxis der Nachrichtenauswahl
Aufsätze und Beiträge
Bücher:
- Die Lokal- und Regionalberichterstattung des Hörfunks und der Presse in
Rheinland-Pfalz II
- Die Demontage der Politik in der Informationsgesellschaft
- Die Lokal- und Regionalberichterstattung des Höfrunks und der Presse
- Künstliche Horizonte